10 Tipps für Tennisspieler, die beginnen, sich für Padel zu interessieren


7 Minuten Lesezeit

Spielst du Tennis, aber Padel reizt dich auch? Gut gewählt. Padel wird dich mit seinem schnellen Tempo, seiner Dynamik und seinem Zusammenspiel im Team begeistern. Bevor du dich jedoch mit einem Padel-Schläger auf den Court begibst, wäre es gut, wenn du wüsstest, dass manches etwas anders funktioniert. Diese Tipps werden dir helfen, den Wechsel vom Tennis zum Padel so reibungslos wie möglich zu gestalten, sodass es dir vor allem Spaß macht.

Padel mag zwar auf den ersten Blick dem Tennis sehr ähnlich sein, hat jedoch seinen ganz eigenen Reiz. Das kleinere Spielfeld, das Spielen mit den Wänden und die Bedeutung des Zusammenspiels im Team – das alles macht es zu einer ganz neuen sportlichen Erfahrung. Und wenn du erst einmal damit begonnen hast, wirst du feststellen, dass Tenniskenntnisse zwar eine gute Grundlage sind, dass du beim Padel jedoch auch viele neue Dinge erlernen kannst. Komm und schau dir an, was dich erwartet.

Padelplätze

1. Gewöhne dich an ein kleineres Spielfeld und an Wände

Ein Padelplatz ist etwa ein Drittel kleiner als ein Tennisplatz. Das macht das Spiel wesentlich kompakter. Andererseits ist es aufgrund der geringeren Spielfeldgröße und des Abprallens von den Wänden schneller und intensiver. Viele Tennisspieler fühlen sich anfangs eingeengt, aber genau das ist das reizvolle an diesem Spiel.

Die Wände sind nicht der Feind, im Gegenteil. Wenn man lernt, sie zu nutzen, eröffnen sich ganz neue taktische Dimensionen. Ein Ball, der beim Tennis längst hinter der Grundlinie wäre, ist hier noch im Spiel. Und je eher man aufhört, das Glas als Problem zu sehen, desto leichter fällt die Anpassung.

2. Anderer Schläger – anderes Spiel

Ein Tennisschläger ist länger, schwerer und hat eine Besaitung, die auch kleinere Ungenauigkeiten verzeiht. Ein Padel-Schläger ist kürzer, ohne Besaitung, hat eine perforierte Oberfläche und einen deutlich kleineren Sweetspot. Das bedeutet, dass sich technische Fehler deutlicher bemerkbar machen, man jedoch gleichzeitig in schnellen Situationen beim Spiel am Netz eine bessere Kontrolle über den Schläger hat.

Mit dem anderen Schläger geht auch eine andere Art von Schlägen einher. Man holt kürzer aus, spielt mehr mit dem Handgelenk und benötigt ein gutes Timing beim Schlagen des Balls. Die meisten Padelspieler verwenden einen kontinentalen Griff, mit dem man alles spielen kann – Volley, Lob und Überkopf – ohne umgreifen zu müssen. Wer sich diese Grundlagen von Anfang an richtig zu eigen macht, vermeidet später schlechte Angewohnheiten und hat mehr Spaß am Spiel.

3. Nicht die Stärke bringt den Sieg, sondern die Geduld

Beim Tennis kann man sich oft auf die Rasanz, einen starken Aufschlag, eine harte Vorhand oder einen Schmetterschlag verlassen. Beim Padel geht so eine Taktik jedoch nicht wirklich auf. Beim Padel geht es vielmehr um eine geschickte Hand und Geduld. Das Spiel belohnt einen für Präzision, Gefühl und die Fähigkeit, den Gegner zu lesen. Oft muss man nicht hart spielen, sondern den Ball geschickt dort platzieren, wo der Gegner ihn nicht erreichen kann, oder ihn zu einem Fehler zwingen.

Typische Schläge beim Padel sind der Chiquita (ein niedriger Schlag knapp über das Netz auf die Füße des Gegners) oder ein langer Schlagabtausch mit einem Lob, gefolgt von einem Übergang zum Netz. Anstelle von kräftigen Schlägen ist es sinnvoller, die richtige Technik zu beherrschen und zu lernen, mit Spin zu spielen.

4. Der Lob – ein entscheidendes taktisches Mittel

Der Lob ist beim Padel kein Schlag in der Not, sondern ein taktisches Schlüsselelement. Mit ihm kann man Zeit gewinnen, das Tempo des Ballwechsels verändern und vor allem den Gegner vom Netz wegziehen, was eine ideale Taktik für den eigenen Angriff ist. Ein guter Lob sollte hoch, lang und nahe am hinteren Glas sein, ohne davon allzu stark abzuprallen.

Tennisspieler neigen dazu, den Aufschlag eher kurz zu spielen, weil sie Angst haben, ihn zu weit zu schlagen. Aber gerade ein weiter, hoher Lob ist am wirkungsvollsten. Den Lob zu trainieren ist eine der Grundlagen für jeden Padel-Spieler. Ohne ihn bleibt das Spiel defensiv und passiv.

Padel ist ein Mannschaftssport

5. Padel ist ein ausgewiesener Mannschaftssport

Der grundlegende Unterschied zum Tennis besteht darin, dass Padel immer als Doppel gespielt wird. Das bedeutet, dass man ohne Kommunikation und Interaktion nicht weit kommt. Schon nach wenigen Spielen erkennt man, wie wichtig es ist, den Raum gemeinsam abzudecken, die Rollen richtig zu verteilen und die Bewegungen gut zu timen.

Es ist üblich, in der so genannten Parallelstellung zu spielen, bei der sich die Partner gleichzeitig vorwärts oder rückwärts bewegen. Entscheidend ist jedoch eine ständige Kommunikation, nicht nur während der Ballwechsel, sondern auch dazwischen. Ein Team, das miteinander spricht und sich auf eine Strategie einigen kann, verschafft sich einen großen Vorteil.

6. Abpraller von den Wänden – erst Leid, dann Freude

Die Wände zählen bei Anfängern zu den größten Schrecken. Sie zu nutzen ist allerdings nicht schwer, man benötigt nur etwas Übung. Wenn der Ball dicht an der Wand aufspringt, ist es oft besser, ihn nicht sofort nach dem Aufprall auf dem Boden zu spielen, sondern zu warten, bis er von der Scheibe abprallt, und inzwischen den Gegenangriff vorzubereiten.

Typische Rebound-Schläge sind Schläge an das hintere Glas, Doppel-Abpraller über die seitliche und hintere Wand oder sogenannte Ausschläge außerhalb des Spielfelds („x3“ oder „x4“), die oft als finaler Schlag einen Ballwechsel beenden, sofern der Gegenspieler es nicht schafft, hinauszulaufen und den Ball zurückzuspielen.

Die Wände sind beim Padel nicht der Feind

7. Spielen am Netz – ähnliche Position, anderer Ansatz

Das Spiel am Netz beim Padel ähnelt dem Tennis, folgt jedoch einem anderen Rhythmus. Anstelle von einfachen Volleys und Schmetterbällen, die oft den ersten Schlagabtausch entscheiden, gleicht das Spielen am Netz beim Padel häufig einem Geduldsspiel. Man spielt langsame, kontrollierte Volleys, die den Gegner allmählich unter Druck setzen und ihn zu riskanten Lobs oder Fehlern zwingen.

Die Position am Netz ist strategisch entscheidend. Wer sie kontrolliert, kontrolliert das Spiel. Lerne, die Bewegungen deines Gegners gut zu lesen, Geschwindigkeit und Spin der Volleys zu wechseln und den finalen Schlag vorzubereiten. Aber denke daran: Wenn dein Gegner dich überlobt, ziehe dich sofort zurück, nutze die Wand und lasse dich beim Übergang nicht vom schwierigen Überkopfspiel überrumpeln.

8. Der Spielrhythmus ist ein anderer

Im Tennis kann man den Ballwechsel selbst diktieren – durch Kraft, Rhythmus oder Aufschlag. Beim Padel spielt man in einem anderen Tempo, oft mit langsameren Ballwechseln, bei denen beide Paare darauf warten, dass der jeweilige Gegner einen Fehler macht. Wer in der Lage ist, den Ball im Spiel zu halten, hat oft die Oberhand.

Versuche, dir Padel eher wie Schach vorzustellen, das man mit einem Schläger spielt. Wann sollte man angreifen? Wann sich zurückziehen? Wann sollte man das Tempo ändern? Die Antworten auf diese Fragen sind oft bedeutsamer als die technische Qualität der einzelnen Schläge. Es geht nicht darum zu dominieren, sondern den Ballwechsel intelligent zu gestalten.

9. Lerne, effizient aufzuschlagen, nicht mit Gewalt

Beim Padel wird von unten aufgeschlagen und der Ball darf nicht oberhalb der Hüfte geschlagen werden. Für einen Tennisspieler ist das eine seltsame Umstellung, es gibt keinen Kick-Aufschlag und keine flachen schnellen Aufschläge. Der Aufschlag ist als Eröffnungsspiel gedacht und nicht als Versuch, einen direkten Punkt oder ein Ass zu erzielen.

Ein guter Aufschlag sollte präzise und variabel sein und die Position für den Gang ans Netz vorbereiten, damit man so nahe wie möglich herankommen und eine gute Chance haben kann, den Volley nicht zu vermasseln. Es lohnt sich außerdem, den Aufschlag von verschiedenen Teilen des Platzes aus zu üben und vor allem zu lernen, sofort nach dem Aufschlag ans Netz zu gehen. Das ist das Grundmuster des Spiels.

10. Nimm die neue Herausforderung mit Demut an

Padel mag auf den ersten Blick zwar dem Tennis ähneln, aber es ist ein anderer Sport. Es hat seine eigenen Besonderheiten, Taktiken, Tempo und Regeln. Wer offen und lernwillig an die Sache herangeht, wird mit schnellen Fortschritten und viel Spielspass belohnt.

Grundlegende Fertigkeiten aus dem Tennis helfen zwar auf jeden Fall, aber man sollte sich nicht von ihnen einschränken lassen. Viele ehemalige Tennisspieler sagen, dass Padel ihnen die Lust am Sport beflügelt und ihre Spielintelligenz verbessert hat. Und das ist doch eine Herausforderung, die es wert ist, angenommen zu werden.

Fazit

Beim Umstieg von Tennis auf Padel geht es nicht darum, Fähigkeiten zu verlieren, sondern sie zu erweitern. Wer Rückschlagsportarten liebt und etwas Neues ausprobieren möchte, dem bietet Padel ein unterhaltsames, dynamisches und teamorientiertes Erlebnis, das die perfekte Ergänzung zu einem sportlichen Tagesablauf sein kann. Egal, ob du zum Spaß oder mit Ehrgeiz spielst, Padel wird dich überraschen und vielleicht sogar dein Herz erobern.

Autor: Jaroslav Vondrášek

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