Bei einer Tennistasche kommt es nicht nur darauf an, wie viele Schläger in sie hineinpassen. Es kommt auch auf Komfort, Zweckmäßigkeit, Belüftung, Organisation und nicht zuletzt auf ein Design an, das zu allem passt. In diesem Artikel möchten wir sechs Taschen von Wilson, Head, Babolat und Tecnifibre vorstellen – und wir sagen, was uns an ihnen gefallen hat und was nicht.
Du spielst oft, hast eine Menge Ausrüstung dabei und möchtest keine Kompromisse eingehen? Diese Tasche ist wie für das Turnierleben gemacht. Sie bietet Platz für bis zu fünfzehn Schläger, hat zwei Thermofächer und ein doppelt belüftetes Schuhfach. Alles, was man für einen Wochenendmarathon benötigt, einschließlich Wechselbekleidung, Bälle und Essen, passt locker hinein.
Im Inneren finden sich drei geräumige Fächer und zusätzliche Taschen für kleinere Gegenstände und persönliche Dinge. Besonders gut gefallen mir die beiden großen Seitentaschen, die bei anderen Taschen oft fehlen. Andererseits bin ich etwas skeptisch, was die Größe des Schuhfachs angeht – größere Schuhe (Größe EU 47 und mehr) passen wahrscheinlich noch hinein, aber es wird knapp.
Die Träger ähneln eher einem Wander- als einem klassischen Sportrucksack. Sie sind luxuriös gepolstert und eignen sich für längeres Tragen auf dem Rücken. Das Material ist rauer, robuster und hält einiges aus, auch wenn man die Tasche gelegentlich auf den Boden wirft. Es macht die Tasche allerdings ein wenig sperrig, wenn sie nicht ganz vollgepackt ist.
Der Bonus? Die Technologie Thermoguard 2.0. Die kombiniert Wärmedämmung mit einer Tasche, die dank Gelkapseln die optimale Feuchtigkeit bewahrt. So hält die Besaitung länger und degradiert langsamer, vor allem, wenn die Tasche tagsüber im Auto liegt oder man unter Extrembedingungen spielt.
Suchst du eine Tasche, in die alles reinpasst, und scheust dich nicht vor großen Abmessungen? Diese von Wilson ist eine klare Kaufempfehlung. Aber wer nur mit einem Schläger und einem Handtuch auf den Platz geht, für den wird dieser Koloss unnötig sperrig sein.
Eine perfekte Wahl für alle, die ernsthaft Tennis spielen und auf dem Platz alles unter Kontrolle haben wollen. Dank ihres großen Volumens, überragenden Komforts und hervorragenden Schutzes für Tennisschläger eignet sich diese Tasche für die gesamte Turniersaison.
Wer Wert auf das Aussehen seiner Tasche legt, für den ist diese Tasche genau das Richtige. Das schwarze, minimalistische Design mit der Signatur Roger Federers sieht unglaublich gut aus. Aber sobald man sie vollpackt und auf den Rücken wirft, stößt man an seine Grenzen.
Der Stauraum für zehn Schläger geht in Ordnung, das Hauptfach ist geräumig. Aber die Seitentaschen sind recht minimalistisch und wenn man die Tasche vollpackt, bleibt kaum Platz für eine Packung Bälle und andere Kleinigkeiten. Man sollte nicht erwarten, dass man seine gesamte Ausrüstung ordentlich in einzelne Fächer verstauen kann.
Schuhe verstaut man nicht direkt in der Tasche, sondern erhält einen separaten Schuhbeutel dafür. Ich habe mich über dieses Detail sehr gefreut und es passt auch perfekt zum Gesamtbild der Tasche. Das bedeutet, dass man die schöne Tasche auch innen nicht mit Sand von den Schuhen beschmutzt. Oder wer bereits mit Schuhen auf den Platz geht, kann die Tasche auch für Hygieneartikel, Badelatschen für die Dusche oder ein nasses Handtuch verwenden.
Was das Tragen betrifft – es war kein Honigschlecken auf meinem Rücken. Die Schläger drückten auf meinem Rücken und insgesamt ließ sich die Tasche in der Hand besser tragen als auf den Schultern. Aber wenn man direkt neben dem Spielfeld parkt, wird dieser Mangel nicht allzu sehr stören. Und ich vermute, dass dies genau die Art des Tragens ist, die bei dieser Tasche vorherrschen wird.
Für wen diese Tasche gedacht ist? Für alle, die Wert auf Stil legen und keine Kompromisse bei der Praktikabilität eingehen wollen. Für das gelegentliche Spiel im Club oder als Geschenk für einen Tenniskenner ist sie eine gute Wahl.
Eine stilvolle Tasche für Spieler, die mit dem Auto zum Tennis fahren und dabei gut aussehen wollen. Sie hat ein paar Einschränkungen für den täglichen Gebrauch, aber wenn man kein Containerschiff sucht, wird man mit ihr zufrieden sein.
Die Head Pro X L ist eine jener Taschen, die weniger durch schrille Farben, sondern mit durchdachtem Komfort glänzen. Die Schultergurte befinden sich im Gegensatz zur Wilson an der Unterseite der Tasche, aber das macht sie mit ihrer großartigen Polsterung am Rückenbereich wieder wett. Sie sitzt bequem auf dem Rücken, drückt nicht und lässt sich auch beim Gehen oder Radfahren gut tragen.
Im Inneren befinden sich zwei große Fächer für die Tennisschläger, eines davon mit der Head CCT+ Thermo-Schutztechnologie. Bekleidung, Bälle und andere notwendige Dinge werden einfach in das Hauptfach geworfen. Das Schuhfach ist von oben zugänglich, verfügt jedoch über keine Belüftung. Man sollte seine Tennisschuhe also am besten gleich nach dem Training herausnehmen, sonst geht man beim nächsten Mal, wenn man die Tasche öffnet, gleich k.o.
An der Außenseite befinden sich zwei Taschen für Kleinigkeiten, die aber nicht allzu viel Platz bieten. Eine Tube Bälle passt gerade noch hinein, aber alles andere muss woanders verstaut werden. Die Tasche ist dank ihres mattschwarzen Designs unauffällig und vielseitig einsetzbar, wenn man sie jedoch auf einen schmutzigen Boden stellt, werden auch die Trageriemen schmutzig – ihre Platzierung an der Unterseite ist in dieser Hinsicht nicht gerade optimal.
Für wen eignet sich die Head Pro X Racquet Bag L? Sie eignet sich für Spieler, die es nicht weit zum Tennisplatz haben, das Tragen mit der Hand und auf dem Rücken kombinieren und auf Tragekomfort Wert legen. Wer Ordnung und getrennte Fächer mag, wird vielleicht eher enttäuscht sein.
Eine praktische und strapazierfähige Tasche, die vor allem mit ihrem Tragekomfort auf dem Rücken glänzt. Wer ein kleinere Abstriche bei der Organisation in Kauf nimmt und kein belüftetes Schuhfach benötigt, hat mit ihr einen zuverlässigen Partner für den Trainingsalltag und Turniere.
Diese blaue Version Tour der Tasche von Head will ins Auge fallen – der Head-Schriftzug an der Seite der Tasche ändert je nach Lichteinfall seine Farbe. Für manche mag das ein unbedeutendes Detail sein, für andere jedoch ein Grund, diese Tasche zu mögen. Vor allem jüngere Spieler dürfte dieser Design-Kniff ansprechen.
Im Inneren befinden sich drei Hauptfächer, eines davon mit Wärmedämmung. Sie bieten Platz für bis zu drei Schläger, Bekleidung und Zubehör. Auch Schuhe haben ihr eigenes Fach und im Vergleich zu den getesteten Wilson-Taschen ist positiv, dass darin viel Reserve auch für größere Schuhgrößen ist. Wie bei der vorherigen Tasche von Head gibt es jedoch keine Belüftung – man muss also auf Geruchsbildung achten und darf nicht vergessen, seine Schuhe nach dem Training oder Spiel herauszunehmen.
Seitentaschen? Gibt es eigentlich keine. Im Inneren befindet sich ein verstecktes Fach für kleine Gegenstände und es gibt nur eine Mini-Außentasche für Schlüssel oder Handy. Wer also Wert auf Übersichtlichkeit und Ordnung legt, ist hier fehl am Platz.
Die Rückenpartie ist diesmal nicht so komfortabel gepolstert, aber die Riemen sind bequemer als bei der schwarzen Pro X. Dennoch eignen sie sich wohl eher nur für kurze Wege. Die Tasche ist dank ihrer abwaschbaren Oberfläche leicht zu reinigen und sieht insgesamt eher nach Lifestyle als nach Sporttasche aus.
Die Head Tour L NV ist etwas für Spieler, die nicht viel Wert auf Details legen und etwas Leichtes, Stilvolles und Einfaches suchen. Wer jedoch mehr Fächer, Belüftung und höchsten Tragekomfort benötigt, sollte andere Varianten in Betracht ziehen.
Vom Design her eine originelle Tasche, die sich für Spieler eignet, die eine leichtere und stilvolle Alternative suchen. Für kurze Wege oder das Spielen im Verein ist sie vollkommen ausreichend, aber anspruchsvollere Spieler werden bessere Organisationsmöglichkeiten und eine bequeme Rückenpartie vermissen.
Die Tasche von Babolat mit dem Pure-Drive-Logo hat ein Ass im Ärmel, mit dem sie die Konkurrenz aussticht – sie lässt sich hinstellen. Dank der Kunststofffüße an ihrer Unterseite behält sie ihre Form auch, wenn man sie hinstellt, z. B. neben die Bank oder in der Umkleidekabine. Und das sieht nicht nur gut aus, sondern funktioniert auch wirklich gut.
Im Inneren befinden sich drei Hauptfächer und wirklich viel Stauraum. Das angegebene Fassungsvermögen für 12 Schläger ist nicht übertrieben – es passt alles hinein, einschließlich Bekleidung, Bälle und sogar ein kleiner Verpflegungsvorrat. Ein Fach ist mit einer Wärmedämmung versehen, die einer Daunenjacke für den Winter ähnelt, sodass man sich wegen der Besaitung keine Sorgen machen muss.
Für Schuhe gibt es einen gesonderten Kunststoffbeutel, was mich zunächst erschreckte. Zum Glück verfügt dieser aber über ein großes Lüftungsrad, sodass die Schuhe keinen Geruch entwickeln.
Die Reißverschlüsse haben ein kleines, aber witziges Detail – einen Haken, der den Reißverschluss gegen versehentliches Öffnen sichert. Das ist genau die Art von Kleinigkeiten, die angenehm sind und zeigen, dass sich jemand beim Design der Tasche wirklich Gedanken gemacht und Arbeit hineingesteckt hat.
Ein Problem gibt es jedoch beim Tragen. Die Schultergurte sind tiefer angesetzt als bei der Konkurrenz und beginnen fast in der Mitte der Tasche, und wenn die Tasche nicht ganz voll ist, neigt sie dazu, nach hinten zu kippen. Außerdem ist der Handgriff recht schmal – wer größere Hände hat, wird sich damit schwertun. Wenn man die Tasche eher mit dem Auto transportieren möchte, ist das kein Problem. Aber auf dem Rücken macht sich diese Schachtel nicht so perfekt.
Meiner Meinung nach ist sie eine ausgezeichnete Wahl für Spieler, die viele Sachen auf den Tennisplatz mitbringen und clevere Details schätzen. Wer jedoch mit viel Ausrüstung zum Training radelt oder läuft, sollte sich überlegen, ob eine etwas kompaktere Tasche nicht besser geeignet wäre. Aber für mich ist sie trotz der leichten Unzulänglichkeiten den Tragekomfort betreffend der Testsieger.
Die perfekte Tasche für alle, die mit fast ihrer gesamten Ausrüstung auf den Platz gehen. Stauraum, Funktionalität und Belüftung sind perfekt. Das einzige kleine Manko ist, dass die Stabilität und der Tragekomfort auf dem Rücken etwas zu wünschen übrig lassen. Aber ansonsten ist es eine Spitzentasche für Spieler, die regelmäßig spielen.
Mit einem auf dem Papier angegebenen Fassungsvermögen von bis zu 12 Tennisschlägern wirkt diese Tasche wie der kleine Bruder der anderen getesteten Bags. Die Tour Endurance White von Tecnifibre ist ein klarer, heller Minimalist mit einer an Planen erinnernden Oberfläche. Das macht sie extrem robust – wasserdicht, winddicht und abwaschbar. Man kann sie einfach auf nassem Asphalt oder Gras ablegen, danach mit einem Lappen abwischen und sie weiter tragen.
Anstelle eines klassischen Thermofachs setzt Tecnifibre auf das Material als Ganzes. Es gibt keine Fächer mit Spezialfolie, sondern soliden Wetterschutz. Wer bei jedem Wetter mit seiner Tasche unterwegs ist, wird das mehr zu schätzen wissen als die Wärmedämmung für die Besaitung.
Für Schuhe gibt es ein eigenes Fach am Boden, aber ansonsten hat die Tasche nur zwei Hauptfächer und ein Minimum an Außentaschen. Im Inneren gibt es ein kleines Fach für Schlüssel oder Vibrastops und auf der Außenseite nur eine Mini-Tasche für persönliche Gegenstände. Alles andere wird in den Hauptstauraum gepackt. Ein Ordnungssystem gibt es hier nicht.
Was ebenfalls überrascht – der klassische mittlere Tragegriff fehlt komplett. Die Tasche lässt sich ausschließlich auf dem Rücken tragen, was jedoch gut funktioniert. Die Tragegurte sind bequem, nichts drückt. Aber mit der Hand vom Auto auf den Platz zu tragen dürfte schwierig sein.
Diese Tasche ist für Tennisspieler gemacht, denen die Aufteilung im Inneren egal ist, die aber Wert auf Funktionalität des Äußeren legen. Sie ist ideal für Spieler, die keine Umkleidekabine haben, im Freien trainieren und eine robuste, leichte Tasche benötigen. Aber wem die Ordnung seiner Dinge am Herzen liegt, der wird mit diesem Modell nicht warm werden.
Die Tecnifibre richtet sich an Spieler, die bei jedem Wetter im Freien spielen und eine funktionelle, strapazierfähige Tasche suchen. Wer jedoch zu jenen gehört, die alle Sachen getrennt aufbewahren und Übersichtlichkeit und Ordnung halten möchten, der wird diese Tasche sicher manchmal beim Wühlen in den eigenen Sachen verwünschen.
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Autor: Robert Švanda